Galileo Mystery - Breaking The Da Vinci Code

Posted by Simon on Oktober 15, 2008
Allgemein, Wissenschaft + Technik

Der Privatsender Pro7 bringt in Anlehnung an die im Programm laufenden Blockbuster vermehrt “Dokumentationen” zum Thema der Spielfirme. “Infotaiment” heißt das Stichwort, was anscheinend dazu legitimiert Schund zu produzieren, denn leider ist das erlangte fundierte Wissen nach dem Sehen der Sendung “Galileo Mystery” flüchtiger, als die Verärgerung des Zuschauers über den wissenschaftlichen Anspruch, den die Sendung vorgibt zu haben. Meiner Meinung nach passen die Begriffe “Wissenschaft” und “Mystery” in keiner erdenklichen Forum zusammen und dennoch spricht Aiman Abdallah im verrauchten, abgedunkelten “Labor-” Keller von fundiertem Fakten. Untermauert werden sollen die Aussagen des Erzählers durch die Bestätigungen und Theorien eines Professors (Bild), was durch die “mystische” Atmosphäre aber ins Leere läuft. Ist dieser Akademiker wirklich kein Schauspieler, so wundere ich mich, wieso solche jemand seinen guten Ruf in dieser Form aufs Spiel setzt. Beispielhaft möchte ich an dieser Stelle einen sinngemäß wiedergegebenen Satz anführen, den Abdallah in der Episode “Da Vinci Code” zu dem genannten Professor sagt, nachdem er einen Mönch aus der Dominikanerkirche, in der das Gemälde “Das Abendmahl” von Leonardo Da Vinci von der Wand prangt, interviewt hat.

“Diese Aussage des Mönches können wir nicht gebrauchen, denn seine Meinung ist subjektiv und daher nicht wissenschaftlich verwendbar.”

Was glaubt der Mann? Einen Zeitzeugen zu finden? Schwachsinn! Und was heißt denn überhaupt wissenschaftlich? Wie die Redaktion wilde und aus der Luft gegriffene Thesen aufzustellen und diese dann ewig langsam zu falsifizieren, obwohl dies schon etliche Leute vor ihnen getan haben. Die Thesen die Dan Brown in seinem Roman “Sakrileg” aufstellte fußen auf gefälschten Quellen oder sind eindeutig widerlegt, wieso dann eine Sendung über den Kram? Der Buch ist Fiktion, genau wie die Verfilmung! Hier ein Zitat aus der Kritik von Darell Bock, ein protestantischer Professor, im Buch “Breaking The Da Vinci Code”:

Maria Magdalena war eine gläubige Jüngerin, eine Zeugin für Kreuz, Begräbnis und Auferstehung Jesu. […] Sie war nicht mit Jesus verheiratet; zumindest gibt es keinen Beweis in der Bibel oder außerhalb ihrer dafür. [...] Zwei historische Behauptungen des Thrillers halten stand: 1. Frauen wurden in ihrer Stellung emporgehoben durch das, was Jesus lehrte (jedoch möglicherweise nicht so sehr, wie manche annehmen möchten). 2. Maria Magdalena war keine Prostituierte. Die übrigen Grundlagen der Geschichte sind aus Sand hergestellt.

Dazu bedarf es wohl keinen weiteren Ausführungen. Wer sich Galileo Mystery reinzieht, darf nicht erwarten eine wissenschaftliche Analyse vorzufinden oder gar etwas über die Geschichte oder einen Sachverhalt zu lernen. Wenn es spektakuläre Entdeckungen gäbe, wären diese ohnehin schon ans Tageslicht geraten, also ist das Format einfach komplett überflüssig. Da sind mir Reportagen über die Herstellung von Schokoladenplätzchen lieber, denn das entspricht der Realität, zumindest vermute ich das :P Abschließen möchte ich mit einer Liste weiterer Episoden, über die ich mich mein ganzes Restleben lang aufregen könnte, vor allem über den alten Trickbetrüger Uri Geller! Der gute Galileo Galilei würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste zu welchem Nonsens sein Name herhalten muss!

  • Ist Beamen möglich
  • Frankenstein
  • Akte Psi - Hellseher
  • Gibt es Zombies wirklich?
  • Wiedergeburt
  • Das Uri Geller-Wunder

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9 Kommentare to Galileo Mystery - Breaking The Da Vinci Code

Boris
15. Oktober 2008

wieso dann eine Sendung über den Kram?

Wahrscheinlich, weil die Quote stimmt.

Claudius
16. Oktober 2008

ich hab die sendung auch gesehen, ich fand es auch krass! zwar wusste ich noch nichts von diesen nazi plänen mit dem kral und dieser burg, aber diese sendung war echt schlecht!

Simon
16. Oktober 2008

@ boris: ja die quote muss ja immer in relation zu den produktionskosten gesehen werden und da gibts wahrscheinlich nix besseres als sowas wie Galileo Mystery :P

LokiWoki
18. Oktober 2008

Mir ist schon oft bei Galileo Mystery aufgefallen das fakten worauf man beim recherieren stossen muss, nicht genannt werden
So stammen viele Fiktionen von dem Buch Sakrileg von
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_heilige_Gral_und_seine_Erben

Genauso habe ich mal eine Sendung gesehen von GM den Namen weiss ich nicht mehr, war damals, glaube ich im Zuge von DER WELLE.
Da machen sie ein Expermient in dem die angebliche Testperson mit Stromstössen zu besseren Ergebnissen gebraucht werden sollte.
Diese Person war aber ein Schauspieler und die eigentliche Testperson war der Fragesteller der den Stromstoss austeilte und dann die dosis erhöhte.Man wollte feststellen wie weit ein Mensch einen anderen quälen kann, überhaupt wenn er die Verantwortung für sein Handeln abgeben kann.
Danach kam auch das Stanford Prison Experminent zu Sprache
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment
Es wurde aber nie gesagt das ihr eigentlich eigenes Experment dieses war
http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment

Seitdem halte ich nicht mehr viel von GM

robbenklopper
25. November 2008

1. dein bericht is nicht wirklich gut. entweder lerne deutsch oder versuche wenigstens nicht, in einer rethorik zu schreiben, die du nicht beherrscht.

2. wer sich diese sendung anschaut ist selber schuld. wer den mist auch noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Simon
25. November 2008

1. was meine rhetorik (so wirds geschrieben ;) )betrifft kann ich nur sagen, dass dieso so schlecht nicht sein kann, denn sonst würde sich das hier ja wohl niemand durchlesen. du hast es ja auch “geschafft”
2. das ist genau der punkt, den dieser artikel zum ausdruck bringt! er bemängelt das konzept der sendung anhand von beispielen. “Dazu bedarf es wohl keinen weiteren Ausführungen. Wer sich Galileo Mystery reinzieht, darf nicht erwarten eine wissenschaftliche Analyse vorzufinden oder gar etwas über die Geschichte oder einen Sachverhalt zu lernen.”
3. ich hoffe, dass du auch wirklich mich ansprechen wolltest und nicht LokiWoki im Kommentar über dir
4. no offense ;)

LokiWoki
14. Februar 2009

Ich weiss nicht wenn er damit meint,
aber es ist mir auch ziemlich egal.
Mache mir nichts aus Leuten die sich an Deutschkenntnissen aufhängen.

P.S. Wer ein Rechtschreibfehler findet darf ihn gerne behalten

Kim
18. Juli 2015

I believe the idea of self’ is a story or a work of art. I wish I could rembeemr all the great things author Tom Robbins had to say along that vein. Also, how other individuals perceive me represents a character portrayal of my self in their own ongoing mythology. Undefinable portions of how we create the tale of our selves and the world around us become part of our art. For me, writing is like channeling. When I create a piece, I enter a sort of trance and I effuse some part of the stories both I, and those around me, create. Therefore, writing is like a blissful dissolution or dissemination of my mythical self, as well as flight through the amalgam of potentiality that we perceive as fixed reality. I hope my pieces live and breathe for as long as they can. As for me: I’m just a character and a medium. As such, neither I, nor my work can be anything but a transforming set of notions, who’s identity continually is born and dies. Thanks for the thought food.

[...] hat. Mein Beitrag wurde nicht nur von der alles überlagernden Suchmaschine sondern auch von brezelbruder gelesen. Letzteres ist natürlich nur eine Vermutung. Sein Link zu meinem Blog landet bei der [...]

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