Die FritzBox 3070 von AVM ist an sich ne feine Kiste. Der W-Lan Router hat alles was das Surferherz begehrt: Ein integriertes DSL-Modem, einen USB Anschluss für Festplatten und Drucker und neben dem zusätzlichen USB-Port zum schnellen anschließen an einen PC, auch noch ein 4-Port Switch. Außerdem überzeugt vor allem das Web-Interface, indem fast jeder anzunehmende Nutzerwunsch recht simpel realisiert werden kann. Eine solche FritzBox nennt auch unsere Familie ihr Eigen, nur leider verträgt sich das Modem nicht besonders gut mit unserem ISP Versatel. Darum nutzen wir einen D-Link 624+, der nun auch schon einige Jahre mehr oder minder gute Dienste leistet. Mein Bruder jedoch, der in seiner neuen Wohnung DSL 16.000 von QSC beantragt hat braucht jetzt, da sein alter Router nur ADSL 1 unterstützt, eine Alternative, welche wir ihm in Form der FritzBox nun gegeben haben. Jetzt war ich kürzlich bei ihm und er berichtete mir, er käme per Browser nicht auf die Box. Kein Wunder, denn wie ich mich erinnerte, hatte ich das DHCP damals ausgeschaltet. Das größere Problem an der Sache war aber folgendes: Ich hatte vergessen, welche IP-Adresse ich der Kiste zugeteilt hatte. Was also tun? Zuerst probierte ich alle gängigen IPs durch - ohne Erfolg. Auch der Anschluss über USB brachte keinen Fortschritt, denn auch dies war nur eine emulierte Ethernet Verbindung. Dann kam mir die Idee: “Factory Reset”! Also die ganze Box auf Fabrikzustand zu resetten. Irgendwo musste Fritzchen doch ein kleine Loch haben, durch das man nur eine Nadel zu stecken brauchte und schon hätte sich das Problem in virtuelle Luft aufgelöst. Doch Fehlanzeige! Ich versuchte es mit einem langen Druck auf den Powerknopf, aber auch das ließ Fritzchen kalt.
So langsam war ich mit meinem Latein am Ende, denn ich konnte ja verständlicherweise nicht ins Netz, um nach einer Lösung zu suchen Das letzte Mittel um die Situation vor Ort zu klären war also die AVM Hotline, und wer meine Beiträge zur Versatel Hotline gelesen hat, kennt meine Einstellung zu dem Thema, aber es half ja alles nichts. Nach kurzem Genuss der Warteschleifenmusik wurde ich dann auch zu einem Hotlinemitarbeiter durchgestellt, welcher mir dann berichtete, dass der Support für die FritzBox 3070 aufgrund ihres Alters eingestellt wurde. Trotzdem wollte er die Seriennummer haben und ließ sich dann auch von mir das Problem schildern. Allerdings bot er mir zu meinem Erstaunen keinen Lösungsvorschlag, was mich fast aus den Socken haute. Er könne mir nicht weiterhelfen, was ich doch sehr verwunderlich fand, denn ein technisch nicht versierter Mensch müsste die Box im Grunde an diesem Punkt in den Müll schmeißen.
Also machte ich mich mit der roten Plastikbox auf den Heimweg und spielte in meinem Kopf schon den Bruteforce-Ping auf die gesamte LAN-Range durch (Abermillionen Möglichkeiten), was mich sicher Stunden kosten würde. Zu hause wollte ich mich dann aber erstmal im Internet schlau machen und schon der erste Google-Hit ließ mich aufatmen: Es gibt eine Feste IP-Adresse, über die wohl jede AVM FritzBox immer zu erreichen ist (IP: 192.168.178.254, Subnet: 255.255.255.0). Also gab ich mir schnell eine IP aus der Range (zb 192.168.178.100) und zack, hatte ich das Webinterface vor mir. Super! Jetzt noch schnell alles konfigurieren und schon kann man Bruder lossurfen. Aber vorher musste ich natürlich noch an der Passwort-Sperre vorbei, die ich dann auch nach fünf Minuten des Ratens überwand Von dort an lief dann auch alles Problemlos, aber mehr Komplikationen konnte ich an diesem Tag auch nicht verkraften^^
20. Oktober 2008
64516 Adressen wenn du nur die letzten 2 Bytes testest