Eigentlich mag ich die von Stefan Raab gecastete Stefanie Heinzmann. Allerdings macht sich die 19-jährige mit ihrer neuen Single “The Unforgiven” zur Zeit -vor allem bei Freunden der härteren Musik- etwas unbeliebt. Denn der Song ist 1991 im Original von keiner geringeren Band als Metallica veröffentlicht worden und was nun daraus gemacht wurde ist meiner Ansicht nach ein Fiasko. Zum besseren Verständnis vorab ein Zitat des Metallica-Frontmanns James Hetfield über seine Interpretation des Songs:
It’s about a guy who never really takes advantage of certain situations, never really takes chances. Then, later on in his life, he regrets not having done anything with his life, so he dubs the rest of the world the ‘unforgiven’
Die Stimmung und Emotionen, vertont durch satten Gitarrensound und die raue Stimme Hetfields, werden im Original, wenn auch Metallica-untypisch eher ruhig, überzeugend an den Hörer weitergegeben. Davon kann man allerdings bei dem letzte Woche erschienen Cover von Heinnzmann nicht reden. Mag die die rauchig-, soulige Stimme zwar zum Text einigermaßen passen, so fällt einem zu der Vertonung die Kinnlade runter. Der (Schlagzeug-) Beat ist unpassender Weise poppig/funkig und im Refrain läuten die Futuramaglocken. Gittarrentechnisch tut sich auch so gut wie nichts, außer der monoton, staccato durchgespielten Akkorde. Nach einem Solo zu fragen scheint bei diesem Stück gänzlich überflüssig, einzig das Intro Riff/Thema aus dem Original taucht in Heinzmanns Song zu Beginn und einmal nach einem Refrain auf, dann setzt wieder sofort der fade und total unangebrachte Hintergrundbeat ein. Ich bin kein großer Fan von Musikvideos, aber zum Vergleich findet ihr sie unten, um hoffentlich genauso wie ich festzustellen, dass das Original die Kopie auch hier im Längen schlägt. Das Beste ist aber, dass Lars Ullrich von Metallica Heinzmann im Namen der Band persönlich zu dem Song gratulierte, was aber im Schatten der Veröffentlichung des neuen (übrigens wieder wirklich gutem) Metallica Album “Death Magnetic” leicht als Publicity-Trick zu erkennen ist. Übrigens ist Heinzmann nicht der einziunverzeihlge “Künstler” der sich einen Metallica Song zur Brust genommen hat, denn weitere namhafte Bands wie In Extremo, Donots, Madsen … tummeln sich auf einem Sampler namens “German Tribute To Metallica“. Bleibt nur zu hoffen, dass uns in Zukunft ähnliche Verschandelungen anderer Künstler erpart bleiben.
6. Oktober 2008
Buoooahhh… wie du recht hast. Als der Beat eingesetzt hat ist mir auch direkt mal die Kinnlade runtergefallen… geht ja GARNICH! Prechorus und Chorus verlieren mal KOMPLETT die Magie des Originals… krass… geht einfach überhaupt nich… Sakrileg!
What i’ve felt…
What i’ve known…
nix is mehr davon übrig…
Dabei fand ich “My Man is a Mean Man” auch sehr gut damals…