Eine ganze Woche ist es nun her, dass ich zum ersten Mal den Tabak der Santa Fe Natural Tabacco Company “Natural American Spirit Original Blend” (im Folgenden NAS genannt) in meinen Händen hielt. Würde es dieser Drehstoff schaffen meinen seit Jahren gerauchten Tabak “Drum” der Imperial Tobacco Group abzulösen? Nun, erstmal haben die Beiden bis auf ihre Eigenschaft Feinschnitt-Tabak zu sein, nicht viel gemein, aber der Reihe nach, denn in meinem Vergleich habe ich die Kandidaten, die auf dem Bild rechts noch einmal bestaunt werden können, nach bestimmten Kriterien ausführlich unter die Lupe genommen. “Getestet” wurde im Übrigen mit Zig-Zag Slim-Filtern und Gizeh Blättchen. Für diese bin ich derzeit auf der Suche nach Alternativen, also her mit euren Vorschlägen! Leider bin ich nicht mehr im Besitz einer Taschenpackung von Drum und so musste fürs Photo diese Dose herhalten
DRUM
Verpackung
Anders als die meisten anderen Drehtabake wartet die blaue Folienpackung von Drum mit ein paar netten Gimmicks auf. Das Öffnen und auch wieder feste Schließen funktioniert mit Hilfe eines kleinen Gummi-Klettverschlusses und auch der Klebestreifen zur Fixierung der Blättchen ist ein wirklich praktischer Einfall. Außerdem bekommt die Verpackung bald einen neuen Look, an dem satten Blau wird sich aber wohl nichts ändern. Der Spaß kostet kostet 4,90€ für 40g.
Tabak Beschaffenheit
Der dunkel-braune, Halfzware Shag ist angenehm feucht und riecht aromatisch, was wohl durch die zahlreichen natürlichen und künstlichen Zusatzstoffe (wie berichtet) verursacht wird. Leider finden sich zwischen den Tabak-Fäden auch allerlei andere Dinge wie Stiele und Blüten(?), was vor allem dann zu einem Problem wird, wenn der Tabak zu Neige geht (siehe Bild unten). Auch nach einigen Tagen scheint weder viel Duft noch Feuchtigkeit verloren zu gehen, was durchaus positiv zu bewerten ist.
Drehen und Rauchen
Das Rollen geht durch die recht große Feuchte leicht von der Hand. Jedoch kann es, wie schon oben angedeutet, besonders wenn der Tabak zum Ende hin sehr krümelig wird, etwas komplizierter werden, denn durch die unförmigen Stücke ist ein gleichmäßiges Drehen kaum mehr möglich. Der Tabak brennt (sofern kein Krams mit eingedreht ist) gleichmäßig ab und der recht dunkle feuchte Drehstoff färbt das weiße Papier nur mäßig. Zum Geschmack lässt sich sagen, dass dieser recht angenehm, nicht zu scharf und “vollmundig” ist, was aber wiederum auf die Inhaltsstoffe zurückgeführt werden könnte, denn es ist bekannt, dass einige Substanzen den scharfen Geschmack mindern.
Natural American Spirit (Original Blend)
Verpackung
Bis auf das große Logo auf dem ein pfeife-rauchender Indianer zu sehen ist, wirkt die Verpackung des NAS eher schlicht und unscheinbar. Im Gegensatz zur Drum-Verpackung besteht diese aus laminiertem Papier und ist etwas länger als die des populären Kollegen. In der Packung befinden sich 5g weniger -also 35g- als bei der Konkurrenz und ein Päckchen kostet 5 Cent mehr.
Tabak Beschaffenheit
Direkt beim öffnen wird klar, dass der Tabak viel trockener und heller ist, als sein Rivale. Durch das fehlen von Konservierungsmitteln können die geschredderten Blätter nur mittels Wasser auf eine Feuchte von 14% (die Konkurrenz liegt bei 16-18%) gebracht werden, ansonsten finge der Tabak eventuell an zu schimmeln. Allerdings stimmt hier die Qualität, denn durch die Bezeichnung als “100% Whole Lead Tabacco” wird klar, dass auch nur das rein kommt, was man rauchen kann (siehe Bild oben). Eines der wenigen Mankos liegt in der Trockenheit des Tabaks, denn er krümelt deutlich mehr als alle mir bekannten. Dagegen soll angeblich ein sogenannter “Pouch-Button” helfen, den ich allerdings aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht testen konnte.
Drehen und Rauchen
Trotz der fehlenden Feuchtigkeit, lässt sich NAS fast ebenso gut drehen wie DRUM und vor allem gegen Ende der Packung zeigt er seine Stärken, denn es stören keine nervigen Stengel oder sonstiger Murks. Allerdings sollte man vorsichtig sein, nicht zu viel Tabak nach dem Drehen zu verlieren, denn er fällt sehr leicht heraus, wenn er kleingekrümelt ist. Der Geschmack ist recht stark, aber neutral und verblüffender Weise -meinem Geschmack nach- nicht so scharf wie erwartet. Nach der ersten Fluppe dieses Produkts kann man behaupten zu wissen, wie Tabak wirklich schmeckt. Über bleibt das sichere Gefühl, dass man weiß was man raucht, nämlich puren Tabak ohne Chemie, Lakritze und Gurkenmehl.
Fazit:
Beide Marken haben Vor- und Nachteile. Drum kann besonders durch die sehr praktische Verpackung und durch die breite Verfügbarkeit punkten. Der Konkurrent hat hingegen seine Stärken in der Qualität und “Echtheit”. Das schafft, zumindest bei mir, Vertrauen, denn man will ja nicht “Irgendwas” rauchen. Jedenfalls hat mich der Natural American Spirit überzeugt und der Indianer auf der Packung wird mir von Fluppe zu Fluppe immer sympathischer, auch wenn man dadurch vielleicht ein paar Abstriche machen muss. Zumindest rauche ich jetzt mit etwas “ruhigerem Gewissen” (wenn man das bei Rauchen überhaupt so sagen kann), was wohl der ausschlaggebendste Punkt für meinen Wechsel war. Hat man erstmal einen gewissen Zeitraum Tabak ohne Geschmacksverstärker geraucht, merkt man direkt bei aktiven Zigaretten oder anderem Tabak, wo der Unterschied -sprich die Zusatzstoffe- liegen. Ernährungswissenschaftler raten, Kinder nicht nur mit Fertigessen (aufgrund der künstlichen Aromen) zu ernähren, wieso ziehen wir Raucher uns dann immer noch so viel Kram rein?
13. Oktober 2008
[...] Filter-Zigaretten Posted by Simon on Oktober 13, 2008 Allgemein, Feiern, Leben | wong it! Wie berichtet habe ich vor kurzer Zeit rauchtechnisch auf den Tabak “Natural American Spirit” [...]